Kennt ihr
das, wenn ihr euch fest vorgenommen habt ein Buch zu rezensieren sobald ihr es
gelesen habt und dann ist es endlich soweit und ihr wollt eure Gedanken dazu
doch lieber für euch behalten? So geht es mir im Moment besonders bei „Bird and Sword“ von Amy Harmon.
Ich habe
schon einige Rezensionen zum Buch gelesen und die Meinungen driften ja regelrecht
auseinander. Deshalb ist es mir umso wichtiger meinen Eindrücken Raum zu geben.
An dieser
Stelle schon mal ein ganz großes Dankeschön an LYX und NetGalleyDE für mein eBook-Rezensionsexemplar.
Zuerst
einmal das Cover. Schon als ich es nur sah hatte es eine beeindruckende Wirkung
auf mich. Diese goldene Farbgebung und der Titel passen einfach nur super
zusammen. Die Federn im Hintergrund, die das Mädchen umgeben und diese
naturbezogene Krone runden das Bild meines Erachtens ab. Besonders gefällt mir
die Bewegung die es ausstrahlt.
Meine
Eindrücke:
Die
Geschichte um Lark beginnt mit einem Ausschnitt aus ihrem Leben, in dem sie
noch zu sprechen vermochte. Diese Szene war zugleich faszinierend als auch
traurig. Denn kurz nachdem sie ihre Magie der Worte für ein paar Puppen
benutzte, wurde ihre Mutter gerufen, da der König unangekündigt eintraf. Leider
entwischte Lark eine der Puppen. Sie flog für alle sichtbar am Himmel und das
obwohl es verboten ist Magie zu benutzen. Jeder der dagegen verstößt wird mit
dem Tode bestraft. In diesem Fall dachten alle es wäre Mesharas Werk und nicht
das ihrer Tochter. Diese Unachtsamkeit bezahlte sie mit dem Tod. Ihre letzten
Worte widmete sie Lark und damit sorgte sie dafür, dass es Lark erst wieder
möglich sei zu sprechen, wenn die Zeit es verlangt.
Und so
wächst Lark zu einer jungen, klugen und selbstbewussten Frau heran, die versteht
jedoch nicht reden kann. Doch es bedarf auch keiner Worte, denn Lark kann sich
auch so ausdrücken, wenn sie es möchte. Das zeigt die stumme und eingespielte
Kommunikation zwischen ihr und Boojohni, ihrem persönlichen Leibwächtertroll.
Das Konstrukt
was Amy Harmon hier entstehen ließ gefällt mir sehr gut. Besonders die Thematik
um die Magie der Worte hat mich beeindruckt. Für mich persönlich war es
spannend Lark und Tiras zu begleiten obwohl ich mir anfangs nicht sicher war, ob
sich zwischen den beiden tatsächlich eine Beziehung entwickeln wird. Denn so
wie sie zu Beginn miteinander umgegangen sind war alles andere als nett und
freundlich gesinnt. Diese „seltsame“ Entwicklung zwischen den beiden zieht sich
zu zwei Dritteln durch das Buch. Aber anders als andere empfinde ich es nicht
als schlimm, dass Lark sich immer mehr zu Tiras hingezogen fühlt, obwohl er sie
noch einsperrt, und ihn dennoch „verehrt“, weil er ihr Worte lehrt. Ich weiß,
dass es nicht toll sein kann in einem Zimmer eingesperrt zu sein, jedoch hat
sie etwas, auf das sie sich konzentrieren kann. Sie hat für sich eine Aufgabe
gefunden und es scheint ihr meistens auch Spaß zu machen.
Tiras ist
für mich ein sehr undurchschaubarer Charakter gewesen. Zumindest bis man einige
Geheimnisse aufgedeckt bekommt. Ich verstehe, dass er versucht sein Land zu beschützen
nur wirkte es einfach grausam und herzlos als er Lark ohne große Worte von
ihrem Vater mitnahm.
Umso schöner
fand ich das Boojohni sie begleiten durfte. Die Verbindung, die zwischen den
beiden besteht, ist richtig greifbar und von unbeschränkter fürsorglicher Liebe
geprägt, wie sie zwischen ihr und ihrem Vater hätte bestehen sollen.
Zuerst
konnte ich mir keinen Reim auf den zweiten Teil des Titels machen. Ich konnte
nur „Bird“ mit Lark als Name etwas verknüpfen aber mit der Bedeutung von „Sword“
wurde der Leser noch eine ganze Weile auf die Folter gespannt. Das machte es am
Ende umso schlüssiger.
Ich hätte
nie auch nur eine Ahnung gehabt, welche Rolle Lark an Tiras Schicksal innehat.
Sie wusste es ja selbst nicht mehr. Denn sie war ja auch erst 5 Jahre alt als
alles seinen Anfang fand.
Die Dramatik
gegen Ende des Buches wurde immer intensiver und die Auflösung war dadurch umso
überraschender. Der Schreibstil hat mich nur so durch die Seiten getragen und
ich war erstaunt, als ich das Buch so schnell beendet hatte.
Deshalb freue ich mich umso mehr darauf im zweiten Band „Queen and Blood“ endlich auch etwas mehr über Kjell, Tiras Bruder, zu erfahren, denn dieser ist in „Bird and Sword“ etwas kurz gekommen. Mir wurde er immer sympathischer, obwohl er mit Lark doch recht ruppig umging. Aber es ging ihm dabei wahrscheinlich nur darum seinen Bruder zu schützen. Egal vor wem.
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