Mittwoch, 29. November 2017

Berühre mich. Nicht. - Laura Kneidl

Ich bin immer noch ganz baff, dass ich an der Leserunde bei lesejury.de zu "Berühre mich. Nicht." von Laura Kneidl teilnehmen durfte.

Gestern konnte ich endlich das gedruckte Exemplar bei der Post Filiale abholen und ich bin noch viel begeisterter als ohnehin schon. Jetzt da ich es tatsächlich in den Händen halten kann.
Es sieht in Natura noch viel besser aus und fühlt sich auch super an. Aber seht selbst:


Einfach echt toll. Doch nun erstmal ein paar Eckdaten am Rande:

  • VERLAG: LYX
  • GENRE: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • SEITENZAHL: 464
  • ERSTERSCHEINUNG: 26.10.2017
  • ISBN: 9783736305274 
Sooo nun habe ich ja schon oben von der Haptik des Covers geschwärmt, deshalb kommt jetzt noch die Begeisterung über die Gestaltung hinzu. Denn auch die gefällt mir unglaublich gut. 
Das Blumenbouquet im Hintergrund, hinter den weißen Rahmenquadraten macht das Buch umso schöner. Es sind unterschiedliche Blumen und nicht nur Rosen, das ist mal eine willkommene Abwechslung. Das "Nicht." im Titel passt sich sehr gut an das Farbschema der Blumen an, sodass dies für mich eine gelungene Einheit bildet.

Daran schließt sich der Inhalt nahtlos an. 
Als Sage in Nevada ankommt, besitzt sie nichts - kein Geld, keine Wohnung, keine Freunde. Nichts außer dem eisernen Willen, neu zu beginnen und das, was zu Hause geschehen ist, zu vergessen. Das ist allerdings schwer, wenn einen die Erinnerungen auf jedem Schritt begleiten und die Angst immer wieder über einen hereinbricht. So auch, als Sage ihren Job in einer Bibliothek antritt und dort auf Luca trifft. Mit seinen stechend grauen Augen und seinen Tätowierungen steht er für alles, wovor Sage sich fürchtet. Doch Luca ist nicht der, der er auf den ersten Blick zu sein scheint. Und als es Sage gelingt, hinter seine Fassade zu blicken, lässt das ihr Herz gefährlich schneller schlagen.
Und genau so, wie es der Broschurtext verspricht, kommt es auch. Doch sehen sich Sage und Luca nicht in der Bibliothek zum ersten Mal. 
Das bringt mich gleich zu Luca, Sage und April. Am besten beginne ich gleich mit Sage, denn sie lernt der Leser auch als erstes kennen.
Sage ist für mich, trotz ihrer Angst vor Männern und Berührungen von ihnen, eine starke Persönlichkeit. Sie vermittelt einem das Gefühl, dass sie alles auch so meint, was sie sagt und tut. Ich hatte während des Lesens nie den Eindruck von ihr belogen zu werden. D. h. ihre Art und Weise kam für mich authentisch und ehrlich rüber. Sages Entwicklung war super gut zu beobachten. Besonders in Hinblick auf Luca. Sie öffnet sich langsam. Zuerst ihrer neuen Therapeutin und sie war dabei sich Luca zu öffnen. Die Mail von Allan und Lucas Geständnis, er habe sie gelesen, war der perfekte Zeitpunkt  ihm ihre Geschichte zu offenbaren, aber da war sie wahrscheinlich noch nicht bereit dazu. Und einen "Moment" danach war es zu spät und die Angst um Luca hat sie überwältigt.
Ich mag Luca als Charakter sehr gern. Er ist nicht der Draufgängertyp wie er sich zu geben versucht. Vermutlich sind die einzigen Menschen, die ihn wirklich kennen, nur April (seine kleine Schwester), Gavin und irgendwann auch Sage. Luca ist jemand, den man selbst gern um sich hätte. Er ist charakterstark, ehrlich, gütig und loyal gegenüber denen, die er liebt. Mehr braucht es meist nicht. Besonders gefällt mir, wie er mit Sage umgeht. Denn er merkt, dass sie es nicht leicht hat und mit inneren Dämonen kämpft, die sie schlussendlich versuchen in die Knie zu zwingen. Doch auch er hat einige Last mit sich zu schleppen.
April liebte ich von dem Wort an, als die beiden sich kennenlernten. Sie ist eine lebenslustige und quirlige junge Frau, die man einfach ins Herz schließen muss. Sage hat wirklich Glück, dass sie April getroffen hat und es entsteht sofort eine Freundschaft, die wunderbarer nicht sein könnte. Niedlich zu beobachten ist wie die beiden Geschwister miteinander umgehen und sich um den jeweils anderen sorgen. 

Die Story um diese drei Personen ist von Spannung, Hingabe und auch Liebe geprägt. Daher ist das abrupte Ende des Buches einfach grausam. Auf der einen Seite verstehe ich Sage, dass sie so handelt auf der anderen Seite hätte sie Luca erzählen sollen, was los ist. Denn er sorgt sich um sie und hat sich bis jetzt immer verständnisvoll und beschützend gezeigt.

Ich hoffe sehr, dass die beiden wieder zueinander finden und nichts furchtbares im zweiten Teil passiert, denn das kann durchaus der Fall sein. Besonders wenn Allan, ihr Stiefvater die Finger im Spiel hat.

Allen, die das Buch noch nicht gelesen haben, kann ich den Kauf nur wärmstens empfehlen. Aber wenn ihr von einem absolut gemeinen Cliffhanger verschont bleiben wollt, wartet bis der zweite Teil "Verliere mich. Nicht." am 26. Januar 2018 erscheint.

Ich bin schon so gespannt und kann es gar nicht mehr erwarten.





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